Wenn ich an altertümliche Schreibweisen denke (laut einer besonders niedlichen Formulierung Terry Pratchetts „oh, das war vor Erfindung der Rechtschreibung!“) wie Thier und Thür, die uns heute sehr falsch vorkommen, bin ich froh, daß Sprache sich entwickelt. Die Rechtschreibreform und deren zahlreiche Reformen gefielen mir nicht immer, auch wenn ich die Logik mit ß und ss endlich verstanden habe. Als Schleswig-Holsteinerin habe ich damals gegen die Rechtschreibreform gestimmt, weil einige Sachen mir einfach weh taten (einbläuen zum Beispiel, oder der grauenhafte Stängel).
Im Duden hat mittlerweile die Mehrzahl von Komma als Kommas Einzug gehalten. Wann kommt Kaktusse?
Aber es gibt Dinge, die hoffentlich niemals Einzug im Duden finden. Hier ein Beispiel:
Der falsche Genitiv!
Dem Kai seine Schwägerin ihr Auto sein Gaspedal klemmte. Das sagt alles, nicht wahr? Manch einer mag bei Namen wie Thomas und Klaus versucht sein, den Genitiv deutlich zu machen. Klaus sein Auto … Autsch! So wie es das mittlerweile „Deppen-Apostroph“ genannte, aus dem Englischen übernommene, im Deutschen aber schlichtweg falsche Genitiv-Apostroph-S gibt, existiert aber in Schriftform eine legale Methode, die inzwischen salonreif ist. Ich nutze sie auch:
Klaus‘ Schwert. Da, das Apostroph ist richtig!
Martin’s Schwert. Ich schlage den deutschsprachigen und deutschschreibenden Autor, der das benutzt! Persönlich!