NaNoWriMo 2012

Es ist soweit. 23 Tage noch, und der ultimative Schreiberwahnsinn beginnt.

Der November beginnt! Zum dritten Mal in Folge starte ich im bunten Team des Tintenzirkels, bewaffnet mit Zimtsternen, Lebkuchen, viel Cola und einem Helden, bei dessen schiefen Grinsen ich weichherzig werde, in den NaNoWriMo. Mindestens 50.000 Wörter an einem Roman schreiben, lautet das Ziel. Und das innerhalb des Novembers.

Die beiden letzten Jahre verbrachte ich den angeblich so düsteren Monat mit Arrion und Juran. Sogar meine Nachbarskinder fragten vorsichtig an, ob ich im Battle wäre oder Zeit hätte. Brüderchen verschonte mich einen ganzen Monat lang mit seiner Modelleisenbahn, und Mama fragte süß: „Es blutet nicht pulsierend, darf ich dich trotzdem anrufen?“

NaNoWriMo bedeutet Ausnahmezustand. Ich liebe mein soziales Umfeld für die Rücksichtnahme und das Verständnis. Obwohl Maran und Merrit mich auch dieses Jahr garantiert mitten im NaNoWriMo zum Autorenstammtisch nach Neumünster zitieren werden. Die beiden lachen nur, wenn ich von meinem Wordcount stammele, und daß ich doch schreiben muß.

Szenen flattern wie verrücktgewordene Kolibris vor meinem geistigen Auge auf und ab. Wasserfälle, eine schwarzgeflügelte Dämonin, Schlachten, die Grube, ein alter König, ein dummer Prinz, ein mächtiger Magier …

Ob es etwas bringt, wenn ich den Kalender vorblättere? Wahrscheinlich nicht. 23 Tage noch!

Warten … und Niro!

Noch ein Teil meines Wartens hat sich aufgelöst. Dieses Mal leider nicht mit einem Jubelschrei. Meine Kurzgeschichte „Moorfeuer“ hat es nicht in die Anthologie des Verlags Mondwolf geschafft. Also einmal durchatmen und Blick nach vorne.

Vorne, das ist der 1. November, Startschuß für den NaNoWriMo. Ein verrücktes Ereignis, bei dem es darum geht, innerhalb des Monats mindestens 50.000 (liebevoll 50K genannt) Wörter an einem neu zu beginnenden Roman zu schreiben.
Als ich davon das erste Mal hörte, nannte ich die Teilnehmer nicht nur im Geiste verrückt. Mittlerweile habe ich aber selbst schon zwei NaNos gewonnen. 2010 mit Arrion, 2011 mit Juran.

2012 gehört Niro.
Ich bin Bauchschreiberin aus Überzeugung. Ich kenne den Anfang und das Ende, einige Punkte für den Weg, der Rest ist in wallende Nebel (oder Wasserdunst von Wasserfällen) gehüllt, die ich beim Schreiben erforschen kann.
Niro ist der in Schimpf und Schande davongejagte Paladin seines alten Königs, der in Niro zumindest bis zum Zeitpunkt von Schimpf und Schande einen Sohnersatz gesehen hat. Der eigene Bengel ist wohl nicht so doll. Niro nahm es nur mit Mein und Dein nicht so genau, und als aufflog, daß er seinen Anteil an den Steuereinnahmen eigenmächtig ein wenig vergrößerte, bekam er Ärger.
Zu Beginn des Romans verdingt er sich als Dieb für besondere Kostbarkeiten und Meuchler – wenn die Bezahlung stimmt.

Ich bin sehr gespannt!

2012

Ich wünsche an dieser Stelle einen Guten Rutsch ins Neue Jahr! Glatteis und Schneeglätte fallen ja aus. Also vorsichtig mit Matsch.
Viel Erfolg, Spaß und Gesundheit für 2012, mögen alle guten Vorsätze und Pläne gelingen.

Ich habe auch gute Vorsätze!
Im Kampfschreiberteam des Tintenzirkels habe ich mir ein Jahresziel von 400.000 Wörtern vorgenommen. Das ist schaffbar. Das sind "nur" vier Romane.

Und hier sind sie:
Farlin: Ein Kaiserreich mitten in einer Revolte. Magier haben die Kontrolle übernommen, nachdem eine junge Frau rachsüchtig den alten Kaiser ermordete. Dumm nur, daß sie hochschwanger fliehen muß – mit dem Kind des nun ebenfalls toten Kaisersohns unter dem Herzen. Noch sehr viel dümmer, daß ausgerechnet der Blutgeneral des Kaisers der Einzige ist, der ihr während der Geburt beistehen kann und später die Lebensversicherung ihres kleinen Sohnes wird.

Ariz: Ein fremder Herrscher überfällt ein Reich, säubert den Weg zum Thron und verfolgt die letzte Erbin mit Aufmerksamkeiten. Doch da ist noch Ariz, die Grabbeigabe des ersten Herrschers dieses Reiches. Zu einem Dasein als untoter Wächter der Königsfamilie verdammt, stellt dieser sich zwischen die Erbin und ihre Verfolger. Und man kann sich doch in einen Zombie verlieben.

Rakkon:Von einer sadistischen Mörderin geblendet, landet der Ritter der Roten Lilie in den Reihen der Rebellen und dort auch noch in den Händen einer fähigen jungen Hexe, die sich energisch des Blinden annimmt, um endlich wieder Ruhe in das Königreich zu bringen.

Niro: Wahrscheinlich mein NaNo-Roman für 2012

Im Januar schicke ich Arrion und Cajan zu Agenturen und hoffe, daß Geisterritter und Halbelf überzeugen können. Nebenbei überarbeite ich Roveon, Kenna und Juran und bereite diese als Nachschub vor.

Sonst? Wieder ein paar Kurzgeschichtenwettbewerbe, denke ich. Ich mag Ausschreibungen.

Ich freue mich auf 2012, viele Geschichten und Ideen, regen Austausch, die Buchmesse in Leipzig.

Alles Gute für 2012!

Helden

Preisfrage: Was ist 1,98 m groß, ca. 130 kg schwer, schwarzhaarig, kobaltblauäugig, sexy, vollkommen von sich selbst überzeugt und schmeckt nach gammeligem Fisch?

Neve ist Geistersängerin. Sie singt Seelen, die zwischen den Welten gefangen sind, in die andere Welt. Das klappt eigentlich immer, bis sie auf Ritter Arrion stößt, der viel zu lebendig und sexy für das Jenseits ist …

Arrion von Kyelle

Arrion, mein Held aus dem NaNoWriMo 2010, hat endlich ein Gesicht bekommen.
Im Gegensatz zu meiner sonstigen Schreibgewohnheit hat Arrion kein optisches Vorbild, kein Schauspieler, kein Sänger – niemand.
Aber die Künsterin Si-Yü Steuber – hier ihre beeindruckende Homepage – hat die Herausforderung angenommen, mir Arrion zu zeichnen.
Allen vagen „ich kann dir sagen, wie er nicht aussieht“- Beschreibungen zum Trotz.
Hier ist Arrion von Kyelle:

Der Roman selbst liegt noch beim Verlag zur Begutachtung. Ich lauere jeden Tag auf eine Mail, in der steht, wie es mit meinem kobaltblauäugigen Hünen, der nach Fisch schmeckt und Neve rettet, weitergeht.